Die Universitätsgesellschaft des Saarlandes lädt dreimal pro Jahr die breite Öffentlichkeit zu wissenschaftlichen Vorträgen im Rahmen des "Wissenschaftsforums" ein. Im Wechsel präsentieren Professorinnen und Professoren der Universität des Saarlandes sowie externe Forscherinnen und Forscher (auf Einladung der IHK Saarland) ihre aktuellen Forschungsergebnisse. Die Termine werden über die saarländischen Medien und Plakatierungen in Saarbrücken angekündigt.
Der Historiker und Buchautor Andreas Rödder ordnet die aktuelle Mehrfachkrise in die Geschichte der Krisen des 19. und 20. Jahrhunderts ein, analysiert ihre Herausforderungen für die liberale Demokratie und skizziert die notwendigen gesellschaftlich-politischen Konsequenzen. Der Vortrag findet am 16. Januar 2023 um 18 Uhr in der Aula der Universität im Rahmen des Wissenschaftsforums statt, zu dem die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes und die Universitätsgesellschaft des Saarlandes einladen.
Der Ukraine-Krieg und die Energiekrise, die Covid-Pandemie und die Klimakrise haben sich Anfang der 2020er Jahre zu einer historisch besonderen Krise auf mehreren Ebenen verbunden. Während sich ein neuer Systemkonflikt zwischen westlichen Demokratien und gewaltbereiten autoritären Regimen des globalen Ostens aufbaut, gerät die liberale Demokratie auch innerhalb der westlichen Gesellschaften zunehmend unter Druck. Einerseits nimmt das Vertrauen ab, dass Staat und Politik die Probleme unserer Zeit lösen können. Andererseits werden die Erwartungen an den Staat immer höher und staatliche Regulierungen immer umfangreicher. Professor Andreas Rödder betrachtet diese aktuelle Mehrfachkrise vor dem Hintergrund der Krisen des 19. und 20. Jahrhunderts ein, analysiert ihre Herausforderungen für die liberale Demokratie und diskutiert die gesellschaftlich-politischen Konsequenzen.
Das Wissenschaftsforum mit anschließender Diskussion findet am Montag, 16. Januar um 18 Uhr in der Aula der Universität (Geb. A3 3) auf dem Saarbrücker Campus statt. Um Anmeldung wird gebeten unter unigesellschaft@uni-saarland.de.
Programm:
Herzlich willkommen!
Prof. Dr. Frank Mücklich, Geschäftsführender Vorstand der Universitätsgesellschaft des Saarlandes
Dr. Hanno Dornseifer, Präsident der Universitätsgesellschaft des Saarlandes und Präsident der IHK Saarland
„Die Krisen der Gegenwart und die liberale Demokratie – was lehrt uns die Geschichte?“
Prof. Dr. Andreas Rödder, Universität Mainz
Herzlichen Dank!
Dr. Frank Thomé, Hauptgeschäftsführer der IHK Saarland
Imbiss und Gespräche
Prof. Dr. Andreas Rödder lehrt "Neueste Geschichte" an der Johannes Gutenberg Universität Mainz und hat eine Gastprofessur an der Johns Hopkins University Washington inne. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem auf der deutschen Wiedervereinigung und der Zeitgeschichte nach 1990 sowie den Wertewandelprozessen im 20. und 21. Jahrhundert. Er hat zahlreiche vielbeachtete Bücher veröffentlicht, darunter Konservativ 21.0: Eine Agenda für Deutschland (2019), Eine kurze Geschichte der Gegenwart (2015, Neuaufl.2023) sowie Wer hat Angst vor Deutschland? Geschichte eines europäischen Problems (2018). Andreas Rödder ist zudem Leiter der Denkfabrik Republik21 für neue bürgerliche Politik.
Den letzten Vortrag im Rahmen des Wissenschaftsforums hielt Professor Berthold Seitz, Direktor der Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes, zum Thema „Windschutzscheibe oder Motorschaden – was lässt sich am Auge gut reparieren?“.
Viele Menschen können nur sehr eingeschränkt sehen, weil sich ihre Hornhaut oder Linse verändert hat oder sie unter einer Glaskörperblutung leiden, verursacht etwa durch Diabetes. Diese "reversiblen Erblindungen", die einem Schaden an der Windschutzscheibe gleichen, lassen sich durch Therapien wie Hornhauttransplantationen oder Katarakt-Operationen (Grauer Star) behandeln. Anders sieht es bei Augenkrankheiten aus, die das Nervengewebe also den "Motor" des Auges betreffen. Auslöser können hier eine nicht rechtszeitig therapierte Netzhautablösung, Gefäßthrombosen, Sehnerveninfarkte oder auch Schlaganfälle sein. Diese "irreversiblen" Erblindungen können selbst mit Operation nicht geheilt werden. Über die verschiedenen Krankheitsbilder und ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informierte Professor Berthold Seitz in seinem Vortrag. Hier finden Sie die ausführliche Pressemitteilung zur Veranstaltung.
Andreas Schütze, Professor für Messtechnik der Universität des Saarlandes, hielt am 26. Juli 2022 einen Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Wissenschaftsforum Saar" zum Thema "Energiewende – Klimaschutz: Wie Sensorsysteme dabei helfen".
Klimawandel, Energiewende, alternde Bevölkerung – auf den ersten Blick sind dies völlig unterschiedliche Themen. Die Forschung an smarten Gassensorsystemen adressiert jedoch all diese Herausforderungen unserer Gesellschaft. Am Beispiel der bedarfsgerechten Lüftung zeigte Professor Schütze auf, wie besonders energieeffiziente und gesunde Gebäude, sogenannte green buildings, realisiert werden können. Er betrachtete zudem das vielfältige Gebiet der Messung flüchtiger organischer Verbindungen, sogenannter VOC (volatile organiccompounds). Damit kann man etwa die Qualität von Lebensmitteln bewerten oder Krebs über die Atemdiagnostik frühzeitig erkennen. Hierbei hat der Referent auch verdeutlicht, warum eine Vielzahl wissenschaftlicher Disziplinen und Methoden benötigt werden, um leistungsfähige und bezahlbare Lösungen zu entwickeln.
"Onlinebanking – Risiken, Probleme, Lösungen"
Georg Borges und Christoph Sorge, Professoren für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes